Was wäre Weihnachten ohne Kinder? Was wäre Weihnachten ohne Gaben? Beides bringen Inge und Heinz Thiel mit ihrem Verein „Schwälmer Rumänienhilfe“ zusammen. Oder besser gesagt: Sie bringen die Gaben zu den Kindern und Jugendlichen eines Kinderheims und einer Förderschule im Nordwesten Rumäniens. Der Weihnachts-Hilfstransport fährt am 30. November in Schwalmstadt-Treysa los. Spenden und Weihnachtspäckchen können bis Samstag, 24. November, abgegeben werden.
Heinz Thiel und Rolf Hofmeister wollen mit zwei Transportern plus Anhängern auf die Reise nach Ilisua starten. Sie hoffen, dass sie dann alle der aktuell 80 Kinder und Jugendlichen des Heims „Preventoriul TBC de copii Ilisua“und 100 Kinder und Jugendliche der Förderschule „CSEI Beclan“ mit angegliedertem Internat mit kleinen Geschenken bedenken können. Die Kinder und Jugendlichen sind zwischen zweieinhalb und 16 Jahren alt. „Deswegen ist es gut, wenn auf den Päckchen jeweils das Alter und das Geschlecht der gedachten Empfänger stehen“, sagt Inge Thiel. Dabei sollten die Päckchen einen Gegenwert von jeweils zehn Euro haben. In die Päckchen darf alles, was Kinderaugen strahlen lässt: Mal-, Bastel- und Spielsachen, Modeschmuck, Kosmetik, Kleidung oder auch Süßigkeiten. „Nur bitte keine Silvesterknaller wie im vergangenen Jahr, das ist einfach zu gefährlich“, sagt Heinz Thiel. Überreicht werden die Päckchen bei einer kleinen Adventsfeier mit Plätzchen und Kakao.
Darüber hinaus freuen sich die Mitglieder der „Schwälmer Rumänienhilfe“ auch über Sachspenden. „Haltbare Lebensmittel wie Zucker, Salz, Reis und Nudeln, aber auch Handtücher und Hygieneartikel, Windeln sowie Mal- und Bastelsachen sind immer nötig“, weiß Inge Thiel. Eine weitere Möglichkeit der Unterstützung sind Geldspenden für Transportkosten. Leider sind die Transportkosten sehr gestiegen, jeder Transport kostet aufgrund von hohen Maut- und Spritpreisen nun 150 Euro mehr als noch vor zwei Jahren, also ca 800,00 Euro inzwischen“, sagt Heinz Thiel.
In diesem Jahr haben wir einen Teil des Geldes für die Ausstattung des neu gebauten Gemeinschaftsraumes genutzt“, sagt Heinz Thiel. Der Anbau an einen Schlafsaal des Kinderheims war das jüngste Bauprojekt der „Schwälmer Rumänienhilfe“. Der Raum von zehn mal acht Metern Größe dient als Aufenthalts- und Spielraum bei schlechtem Wetter. Zuvor mussten die Kinder die Zeit zwischen Schule und Schlafengehen bei jedem Wetter draußen verbringen. Für die Innenausstattung des Aufenthaltsraums nötige Kindermöbel stiftete die Firma Ehring aus Homberg. Die Tischlerei Wolff aus Ziegenhain spendete gebrauchte Fenster. Malermeister Frank Michel spendete diverse Farben. Kindergärten, Schulklassen, Vereine und Privatleute gaben Puzzles, Spielzeug und Gesellschaftsspiele. Heinz Thiel kaufte bei seinem jüngsten Besuch in Rumänien unter anderem noch Laminat für den Fußboden
„Leider kam in diesem Jahr auch ein Notfall dazwischen. Der alte Heizkessel des Heims ist nach 25 Jahren kaputt gegangen. Wir haben einen neuen Kessel besorgen müssen, den wir erstmal auf Anzahlung bekommen haben“, sagt Heinz Thiel. Der Kessel kostet 5.000 Euro. „Hier würden wir uns auch über finanzielle Hilfe freuen.“ Die Idee, Solarmodule zu installieren, um warmes Wasser mit Sonnenenergie zu gewinnen, wurde aus finanziellen Gründen erstmal auf Eis gelegt.
In den vergangenen zwölf Monaten waren Mitglieder der „Schwälmer Rumänienhilfe“ fünfmal vor Ort, um Bauarbeiten zu begleiten und Hilfsgüter zu transportieren. Zum ersten Mal gab es dabei auch medizinische Hilfe: Die Zahnärztin Dr. Birgit de Taillez aus Neukirchen und die beiden Helferinnen Blanka Spahn- Nafziger und Jenny Hochheim begleiteten einen der Transporte und behandelten ehrenamtlich fast alle Kinder und Jugendliche des Heims. Es war eine rundum gelungene Aktion mit dem tollen Team. Es gelang allen Drei in kurzer Zeit das Vertrauen der Kinder zu gewinnen, Ängste abzubauen. Mit viel Lachen, Singen und Späße machen gab es keine Probleme bei der Behandlung.
Inge Thiel: „Wir sind sehr dankbar für die tolle Unterstützung und gelebte Menschlichkeit, mit der unserer Verein unterstützt wird.“
Dr. Birgit de Taillez und Jenny Hochheim bei der Behandlung.
Jenny Hochheim und Blanka Sparn- Nafzigermüssen zwischen den Behandlungen auch mal Pause machen